Die Salzburger Metten-Suppe

Während andernorts zu Weihnachten Gänse und Karpfen auf den reich gedeckten Tisch kommen, ist das im SalzburgerLand anders. Denn traditionell darf hier am Heiligen Abend eine echte Rindsuppe auf dem Herd vor sich hinköcheln. Warum das so ist und wie sie am besten schmeckt, darüber darf ich Euch hier berichten.

Advent ist Fastenzeit

Advent, Zeit des Wartens. Vielleicht auch ein bisschen auf einen vollen Tisch? Besonders in den kargen Gebirgsregionen musste man früher gut haushalten können, wenn der Winter Einzug hielt. Die Vorräte, die man den Sommer über angelegt hat, mussten für die ganze lange, kalte Zeit reichen. So war es wahrscheilich auch ein Leichtes, zwischen Martini am 11. November und Weihnachten eine Fastenzeit auszurufen. Mit Ausnahme der Samstage und Sonntage wurde in den 8 Wochen (oder 56 Tagen) streng gefastet. Abzüglich der Wochenden waren dies 40 Tage – genauso wie in der Fastenzeit vor Ostern. Doch dann, nach der Christmette am 24. Dezember, gab es etwas wohlig Warmes für den Bauch: Die Mettensuppe! Könnt Ihr Euch den Genuss vorstellen nach diesen dunklen Tagen? Mit viel Gemüse, Markknochen und gutem Rindfleisch war sie wie gemacht für die kalte Jahreszeit. Auch bei uns daheim durfte und darf die Suppe am Heiligen Abend nicht fehlen. Dieser Geruch aus köchelnder Suppe und Weihrauch – genau das kommt mir in den Sinn, wenn ich an Weihnachten denke. Im SalzburgerLand werden dazu spezielle Mettenwürstel in die Suppe gegeben. Diese frischen Würstel (aus zwei Teilen Rindfleisch und einem Teil Schweinefleisch) werden nicht geselcht, sondern überbrüht. Manche mögen den Geschmack nicht so gerne, in diesem Fall schmecken auch Frankfurter. Mein Opa hat die Mettenwürstel kurz vor Weihnachten immer selber gemacht mit seiner ganz eigenen Rezeptur, die er leider niemandem aus der Familie weitergegeben hat. Ein gutes Rezept für eine echte Rindsuppe möchte ich euch aber nicht vorenthalten:

Rindsuppe für Weihnachten – und überhaupt

(Zutaten für 4 Personen)

Eine gute Qualität der Zutaten garantiert ein gutes Ergebnis (c)pixabay

  • 500 g Rindfleisch für die Suppe
  • Nach Belieben noch zwei, drei Markknochen dazu
  • 1 Bund Wurzelgemüse
  • 1 große Zwiebel
  • etwas Öl
  • 5 Liter Wasser
  • Gewürze, wie Lorbeerblatt, Wacholderbeeren, schwarze Pfefferkörner
  • Salz

Zusätzlich:

  • Suppennudeln
  • 3 Paar Frankfurter
  • 3 Paar Mettenwürstel

Das Öl wird in einer Pfanne erhitzt und die halbierte, aber ungeschälte Zwiebel mit der angeschnittenen Fläche leicht angeröstet. Die Markknochen dazugeben, weiter leicht anrösten. Mit dem kalten (!) Wasser aufgießen, das Wurzelwerk und die Gewürze dazugeben. Das Fleisch dazugeben, salzen und ohne Deckel gut eineinhalb bis zwei Stunden köcheln lassen. (In dieser Zeit lässt sich hervorragend der Christbaum schmücken oder die letzten Packerl einpacken).

Ist das Fleisch zart, ist die Suppe fertig. Jetzt noch mit Gewürzen abschmecken. Das Fleisch und das Gemüse für die Einlage klein schneiden, die Würste in die Suppe geben, aber nicht mehr aufkochen, sondern nur einige Minuten ziehen lassen (sonst springen sie auf – und das wäre schade).

Die Suppennudeln werden gekocht und in den Tellern mit Gemüse und Fleisch angerichtet. Zum Schluss mit Suppe übergießen, ein Würstel dazu – Guten Appetit und Frohe Weihnachten!

 

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