10 Jahr-Jubiläum: Die Heilige Anna am Kopfberg
„200 Stufen dem Himmel näher“
Im Jahr 2011 wurden vom damaligen Wanderwegbetreuer, Günter Oberauer, und freiwilligen Helfern bis ganz auf den höchsten Punkt des Kopfbergs, dem Hausberg in Annaberg, Stufen gebaut. Somit könnt Ihr nun vom Zentrum in Annaberg aus hinauf auf den Kopfberg eine schöne Wanderung machen. Der Weg führt hinter der Pfarrkirche auf den „Kalvarienberg“, danach auf einem alpinen Pfad bis hinauf zum „Kopflackenmann“ und von dort bis kurz vor die Jausenstation Harreit, vonwo ein weiterer Steig links hinauf zweigt. Von ebendort führen die 200 Stufen „himmelwärts“. Eine gute Stunde, vielleicht etwas mehr, ist der Wanderer auf dem gesamten Weg unterwegs.
Der Ortspatronin ein Denkmal gesetzt
Oben angekommen ist dieser Platz, umgeben von hohen Bäumen, ein Ort der zwar keine Aussicht verschafft, dafür aber Einsicht und Einkehr inmitten der wunderbaren Natur, untermalt von Vogelgezwitscher. Inspiriert durch die stille Geborgenheit des Waldes, kann man hier Freude und Kraft schöpfen. Hier wird es wahr, dieses „Hinaufgehen um herunterzukommen“. Welcher Standort wäre daher wohl mehr geeignet, um der Ortspatronin, der Hl. Anna, ein Denkmal zu setzen?
So wurde der Holzbildhauer und Künstler Ernst Adelsberger aus Niederösterreich vom Tourismusverband beauftragt, eine Statue aus duftendem Zirbenholz zu schnitzen. Es wurde ein wunderschönes Kunstwerk. Der schwungvolle Faltenwurf ihrer Kleidung hat Adelsberger perfekt herausgearbeitet. In den Händen hält die Hl. Anna ein Buch, denn sie hat nach alter Überlieferung dafür gesorgt, dass ihre Tochter Maria (später die Mutter Gottes) lesen und schreiben gelernt hat. Das Sensationellste aber an der Figur ist ihr Gesicht: die Hl. Anna schaut so gütig drein, dass man automatisch weiß: Hier ist man aufgehoben, hier erfährt man Verständnis. „Ich habe das Gesicht nach den Zügen meiner Frau angelegt“, meint Ernst Adelsberger zu seinem Kunstwerk. Wie kann man ein Kompliment an seine Frau schöner formulieren?
Ein Dach für Sankt Anna
Die Heilige Anna war nun fertig geschnitzt, aber wie soll sie den steilen Weg hinauftransportiert und an ihrem Bestimmungsort aufgestellt werden? Wie kann sie dort oben am besten gegen Wind und Wetter geschützt werden?
Im Sommer 2012 begannen Wanderwegbetreuer Günter Oberauer und seine Frau Erika mit den Arbeiten zu einer Einhausung, die einen langen Erhalt der Zirbenholz-Statue gewährleisten soll. Das Holz für das Bauwerk wurde in nächster Nähe von den Bundesforsten zur Verfügung gestellt. Beton und Eisen für das Fundament mussten vom Point Anger auf der Kraxn und mit dem Eimer heraufgetragen werden. Könnt Ihr Euch das vorstellen? Einen halben Sack Zement (12,5 kg!) schleppte Günter jedesmal mit hinauf. Das Wasser fingen Günter und Erika direkt oben am Berg auf – sie steckten dafür einen Regenschirm umgekehrt und aufgespannt in einen Eimer. Dort sammelte sich das Regenwasser, das zum Bau des Fundaments genutzt wurde. Georg Höll vom Mandlhof fuhr mit dem Traktor die Statue der Heiligen hinauf. Auch Bretter führte er mit. So konnten Günter und Erika das Dach für die wunderbare Figur fertig gestalten.
Ende September 2012 wurde die Statue der Hl. Anna vom Pfarrer, P. Bernhard Röck, würdevoll eingeweiht. Die Umrahmung erfolgte durch den Kirchenchor und den Musikanten Weinau Sepp und Labacher Franz. Mit einem Fest bei der Jausenstation Harreit nahm die Feier seinen lustigen Verlauf. Einheimische wie Gäste sind sich einig, dass der Treppensteig und die Statue einen echten Mehrwert für eine Wanderung am Kopfberg bedeuten.
So kommt Ihr zur Heiligen Anna
Kleiner geschichtlicher Exkurs: Die Entstehung von Kirche und Pfarre „St. Anna im Berg“ geht auf das Emigrationspatent in Salzburg zurück. Die Errichtung einer Kirche in der zur Mutterpfarre Abtenau gehörigen Rotte „Im Berg“ sollte die Bauern der Gegend wieder mehr an die Katholische Kirche binden, die Hl. Anna wurde als Kirchenpatronin bestimmt.
Der Aufstieg erfolgt entweder über den oben beschriebenen, steilen Pfad hinter der Kirche. Einfacher zu erreichen ist der Kopfberg vom Ort über den Heufigurenweg. Der Forstweg ist gemütlich zu gehen und lustige Heufiguren halten die Strecke kurzweilig. Folgt dem gesamten Heufigurenweg bis zum Ende des Forstweges und von dort auf der asphaltierten Straße rechts hinauf Richtung Jausenstation Harreit. Es besteht am Heufigurenweg auch die Möglichkeit, dort, wo Heuwurm LuAn steht, den Pfad rechts in den Wald hinauf zu nehmen, der bis zum „Kopflackenmann“ führt. Danach Richtung Jausenstation Harreit und kurz davor auf dem Treppensteig links in den Wald.
Von dort geht es durch ein Wäldchen und Lichtungen zum höchsten Punkt des Kopfberges. Manche nennen diesen Teil des Weges auch liebevoll den „Bauch-Beine-Po-Weg“, denn die 200 Stufen haben es in sich. Doch es lohnt sich auf jeden Fall hinaufzugehen, denn der gütige Gesichtsausdruck der Hl. Anna lässt alle Mühen des Weges vergessen. Dort oben ist ein echter Kraftplatz, der zum Verschnaufen und Energietanken einlädt.
Bergab könnt Ihr entweder wieder Richtung Harreit einschlagen oder Ihr folgt dem Weg weiter hinunter Richtung Point/Langfeldgut, links weiter zum Alpendorf Dachstein-West mit der Einkehrmöglichkeit Das Hannes. Danach kommt Ihr zum Salzburger Dolomitenhof und von dort nur wenige Meter weiter wieder zur Forststraße Heufigurenweg, der Euch wieder in den Ort zurückbringt. Parkmöglichkeiten im Ort: Kopfbergbahn (Bahn im Sommer nicht in Betrieb)
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