Die Sage vom Kopflackenmann
Sagenhafte Wanderung in Annaberg-Lungötz
Wenn der November nicht nur strahlende Wandertage beschert, sondern die Natur in mystische Farben taucht, dann wird es Zeit für sagenhafte Geschichten aus der Region, die Ihr durchaus auch erwandern könnt.
Habt Ihr es Euch schon gemütlich gemacht? Sitzt Ihr kuschelig mit einer Tasse Tee? Dann möchten wir Euch hier eine der bekanntesten Sagengeschichten rund um Annaberg-Lungötz erzählen. Da ist alles drin: Spannung, Geschichte, Infos und ein bisserl Grusel. Also spitzt Eure Ohren und Augen:
Immer der Sage nach
Der Heufigurenweg in Annaberg am Fuße des Kopfberges ist mit seinen lustigen und vielfältigen Heufiguren ein beliebtes Ausflugsziel im Tennengau und darüber hinaus. Vom Ortszentrum aus ist die leichte Wanderung am gut 4 km langen Forstweg auch mit Kinderwagen möglich. Der Heufigurenweg ist auch Teil des GaudiGolf, das hier bis Ende Oktober gespielt werden kann.
Der Lackenmann vom Kopfberg
Ein Fixpunkt jeder Wanderung und ein Spielteil im GaudiGolf Parcours ist der Stopp beim Kopflackenmann. Abseits der Straße auf einer kleinen Waldlichtung, erblickt man die große Gestalt, von einem Abtenauer Künstler aus Holz geschnitzt, sofort.
Früher sah es hier ein wenig anders aus. Nur ein schmaler Weg führte von Annaberg herauf auf den Kopfberg und weiter in den Astauwinkel.
Auf dem Weg findet sich nun diese Lacke. Ihr Wasser ist dunkel, vermutlich wegen ihrer Tiefe. Nie hört man hier Frösche quaken und kein Fisch springt nach tanzenden Mücken.
Manchmal aber steigen hier Blasen mit leisem Glucksen auf und Ringe laufen über das Wasser hin …
Zur nächtlichen Stunde ist das Wasser tiefschwarz und es soll hier nicht ganz geheuer sein. Ein idealer Ort also, um etwas abzulagern, das niemand wissen darf. So dachte auch ein Bauer aus Annaberg, der in seinem Geiz ein gutes Versteck für seine angehäuften Schätze suchte. Denn seiner Familie und seiner Verwandtschaft gönnte er nichts davon.
Daher raffte er seine Schätze eines nachts zusammen und schnaufte damit den Berg hinauf. Denn, anders als die gemütliche Forststraße heute, war und ist der Anstieg von Annaberg hinter der Kirche hinauf durch den Wald ein doch steiler. Endlich gelangte er zur Lacke. Er nahm den Sack mit seinen Kostbarkeiten und war im Begriff, sie dort im tiefen, schwarzen Wasser zu versenken – da wollte er einen letzten Blick auf die glitzernden und funkelnden Sachen werfen. Doch der Sack wog schwer und auch das Wasser zog bereits an den Schätzen. Der Bauer konnte sich einfach nicht von seinem wertvollen Eigentum trennen, ließ den Sack nicht los – und versank mit ihm in der Tiefe.
Sagenhafte Herbstwanderung
Spannend, oder? Der Sage nach wurde der Bauer jedenfalls nie mehr gesehen. Aber leider auch der Schatz nicht mehr.
Den Weg von Annaberg hinauf zum Kopflackenmann gibt es allerdings noch. Mit gutem Schuhwerk – vorsicht, durch das Laub und die feuchten Herbstnächte kann es rutschig werden – geht es hinter der Kirche hinauf in ein Wäldchen (nicht kinderwagentauglich). Der steilere Anstieg wird belohnt mit einer wunderbaren herbstlichen Stille im bunt gefärbten Wald bis hinauf zur Lacke (ca. 3/4 Stunde). Von dort geht es links hinunter Richtung Heufigurenweg und wieder zurück in den Ort (ca 1 Stunde). Es besteht aber auch die Möglichkeit, rechts weiter hinauf über einen Treppensteig (nicht kinderwagentauglich) zum bewaldeten Gipfel des Kopfberges zu gelangen (ca 3/4 Stunde). Dort oben thront die aus Zirbenholz geschnitzte Statue der Hl. Anna, der Ortspatronin. Zurück gelangt man auf demselben Weg oder die Wanderer vervollständigen die Tour über den Abstieg Richtung Alpendorf und von dort über den Heufigurenweg hinunter ins Tal (ca. 1,5 Stunden).
Hier findet Ihr einen Vorschlag für diese Wanderung
3 Antworten auf Die Sage vom Kopflackenmann